Der Mück
Er
ist mein Freund, der gute Mück
mit seinem scharfen, schrägen Blück.
In
all seinem Streben
ging viel daneben.
Er
hatte im Leben nur selten Glück.
Suffke
Es
lebt der Mück in Kusel,
säuft täglich drei Liter Fusel.
Alle
sagen unverholen:
Den wird der Teufel holen.
Mit
Satan hatte Mück bis jetzt noch Dusel.
Anomalie
Es
besteht, so sagt man unter Briedern,
Mücks linker Daumen aus drei Gliedern,
ebenso sein rechter Zeh.
Das
tut ihm weiter nicht weh.
Er erfreut alle Welt mit pfiffigen Liedern.
Verkehrsunfall
Mück
kannte ein Mädel in Kusel.
Wahrscheinlich hieß sie Susel.
Ging
mit ihr auf den Anger.
Schon war sie schwanger.
Das
war Spaß mit dem Kusler Gespusel.
Liebesleid
Mück
liebte eine junge Frau.
Sie glich einer Elfe im Morgentau.
Er
liebte sie sehr.
Sie ihn bald nicht mehr.
Die
Nächte wurden düster und grau.
Herzensschrei
Sieben Jahre lang sein Herze schrie
nach
einer schönen Rosemarie.
Die wollt‘ nichts von ihm wissen.
Er
konnte nie sie küssen.
Und er vergaß sie doch im Leben nie.
Pressebericht
Mück
ging zur Kuseler Messe.
Sie schlugen ihm dort auf die Fresse.
Er
sei ein alter Trunkenbold
und allen bösen Streichen hold.
So
stand’s hinterher in der Presse.
Obdachlos
In
Kusel gab’s ein Erdbeben.
Das konnte Mück überleben.
Doch
der arme Tropf
Hatte kein Dach über’m Kopf
Und
mußt‘ in die Ferne streben.
Augenveilchen
Mück
hatte Besuch von Dieben
Und vertrieb die mit kräftigen Hieben.
Das
ganze Haus hat noch drei Wochen
Penetrant nach Veilchen gerochen.
Die
Burschen sind dann fort geblieben.
Gustav Philipp
Lauterecken, vom Glan durchflossen,
hat
reiche Geschichte stets genossen.
Graf Gustav Philipp, der arme Wurm,
saß
ein im alten Veldenzturm
und wurde auf der Flucht erschossen.
Maikur
Im
schönen Städtchen Wolfstein
luden sie Mück zur Maikur ein.
Er
mußte auf allen Vieren
Rund um den Königsberg marschieren.
Und
sie schenkten ihm noch Erzengel ein.
Rundreim
Mück
kam nach Offenbach-Hundheim.
Dort machte er einen Rundreim.
Hühner fressen Haferschleim
und
wenn sie’s kriegen Weizenkeim.
So machte Mück seinen Schundleim.
Schöne Aussicht
Deimberg liegt auf Bergeshöh‘,
hat
im Winter sehr viel Schnöh.
Mück schaut weit ins Pfälzerland.
Dieser Blick ist weltbekannt.
Doch
es gibt noch immer Läus‘ und Flöh‘.
Wiegenlied
Am
Turm der Springeburg mein Kind
schwebt klirrend wie Glas ein Gerippe im Wind
Mein
Püppchen sei still,
so wie Gott es will.
Des
Ritters Kuniberts Knochen das sind.
Helden
Auch
ins wunderschöne Medard
hatte Mück sich bald verhedard.
Zu
Zeiten der Römer und Kelten
lebten dort seltsame Helden.
Und
die werden heute verschredard.
Maiglöckchen
Er
ging dann nach Glanbrücken
und wollte Maiglöckchen pflücken
leider schon am 1. April
als
letzter Schnee gerade fiel.
Da konnt‘ er sich wieder verdrücken.
Heilige Juliane
Besonders schön wars im sonnigen Dilche.
Mück
ritt dort ein auf einem winzigen Fillche,
trug eine lange Fahne
mit
dem Bild der Heiligen Juliane.
Da hatten Spaß manche Dilljer Knilche.
Ziegenbock
Mück
erschien auch in Eschenau,
und da ist der Himmel immer blau.
Nun
geht es fort
nach altem Kinderwort:
Dort
tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.
Sternschnuppen
Mück
machte Urlaub im schönen Niederalben.
Dort zwitschern im Sommer stets die Schwalben.
Bunte
Blumen blühen.
Schuppen der Sterne verglühen.
Die
silbernen Monde beginnen zu kalben.
Kirchenstrafe
In
Niederalben grasen Schafe,
manchmal nicht besonders brave.
Sie
fallen nach tückischem Plan,
gelegentlich ihren Hirten an
und
werden gezüchtigt zur Strafe.
Wißbegier
Von
der unendlichen Ferne her
Flimmert der zahllosen Sterne Meer.
Mück
beginnt zu denken:
Wer wird das wohl lenken?
Darüber wüßte er gerne mehr.
Galgenhumor
Auf
Bergeshöh stand einst der Galgen,
wo heut sich Fuchs und Hase balgen.
Die
Luft weht lind.
Kein Schaukeln im Wind.
Kein
Leckerbissen für Raben und Falken.
Der Keiler
Im
winzigen Dorf Rathsweiler
schoß Dr. Wieschemann einen Keiler.
Am
nächsten Tag war da
die ganze Mannschaft vom FCK.
Sie
brieten den Schwarzrock in einem Meiler.
Hering
Im
recht anspruchsvollen Ulmet
schlief Mück im Hotel in einem Bett.
Dann
kam Bürgermeister Nehring
und servierte dem Kerl einen Hering.
Doch
davon wurde mein Freund nicht fett.
Straßenschäden
In
Kusel der Hartloff Jochen
nervt den Mück schon seit Wochen,
denn
auf städtischen Straßen
jagen Autos die Mücks wie Hasen.
Mück
möchte den Jochen einlochen.
Torheiten
Der
Mück kam auch nach Hütschenhausen
und ließ dort sein Mütchen sausen.
Der
dortige Bürgermeister,
Paul Junker heißt er,
vertrieb ihm alle seine Flausen.
Kerwetod
Nach
Ulmet kam Mück zum Gallusmarkt
Und wurde am Ende eingesargt
zusammen mit einer Flasche Wein.
Das
soll in Ulmet üblich sein.
Doch Mück erlitt einen Herzinfarkt.
Wanderstag
An
Weihnachten war er wieder genesen
und trieb erneut sein schlimmes (Un-) Wesen,
beteiligte sich am Wanderstag,
zuletzt im Straßengraben lag.
Wer
kann ihm die Leviten lesen?
Erholungsurlaub
Mück
fuhr, sich zu erholen
nach Przyml im Lande Polen.
Doch
er hatte nicht viel Glück,
fuhr mit der Eisenbahn zurück,
sein
Auto wurde ihm gestohlen.
Italienreise
Mück
wollte danach unumwunden
das Land Italien erkunden.
fuhr
geruhsam ohne Stress
in einem stillen Nachtexpress.
Am
Morgen war sein Anzug verschwunden.
Sonnenbrand
Dann
zog Mück ins Land der Dänen,
und hierzu ist jetzt zu erwähnen,
daß
er im heißen Dünensand
sich seinen Hintern hat verbrannt.
Er
klapperte dann mit seinen Zähnen.
Guten Appetit
Mück
will sich ein Schnitzel braten.
Das aber wird ihm kläglich mißraten.
Schon
der alte Eugen Roth
schrieb über solche große Not.
Auch
Mück frißt gern den schwarzen Fladen.
Vereinsmeierei
Mück
– so mußt du sicher meinen,
war Mitglied in zirka hundert Vereinen.
Mit
Gefühlserhitzung
nahm er teil an jeder Sitzung.
Seine
Frau kannst du beweinen.
Leidenschaft
Mück
kannst du sehen mit wütender Fratze
Sonntags auf dem Fußballplatze.
Der
weiß alles besser
Beim Kampf bis aufs Messer.
Kriegt oft auch einen Ball auf die Glatze.
Petri Heil
Bei
Sonnenschein, Regen und Sturm
badet Mück im Bach oft einen Wurm.
So
kann er dem Angelvergnügen
Mit großer Wonne oblügen.
Seine
Geduld ist ganz enurm
Hubertusglück
Mück
ist manchmal auch ein Jäger,
aber doch ein wirklich schräger.
Er
schießt Katzen und Hunde tot
für Chinesen zum Abendbrot,
erschlägt einen Bär mit dem Tennisschläger.
Riesenfelge
Mück
turnt manchmal auch am Reck.
Um fit zu bleiben, sagt er keck.
Dreht
Wellen wie ein Hase,
fällt manchmal auf die Nase,
verliert vielleicht nur drei Gramm Speck.
Abfahrtskünstler
Manchmal fährt der Mück auch Schie,
saust
bergab wie ein grobes Stück Vieh.
In der Zuschauer Schar
kraust sich manchem das Haar:
Schön
wedeln lernt das Urviech nie
Rücktransport
Mück
strampelte mit dem Rad
und stürzte auf holprigem Pfad
beim
Rennen um die Wette.
Es verhedderte sich die Kette.
Zu
Fuß zurück mit dem ganzen Salat!
Luftikus
So
wollte Mück ganz gerne fliegen,
sich im Traum auf Wolken wiegen.
Doch
dann kam geschwind
Ein fürchterlicher Wirbelwind.
Die
Traumwelt wurde Mißvergniegen.
Luftträume
Um
nicht auf fauler Haut zu liegen
hatte Mück es wieder mit dem Fliegen,
baute
von früh bis spat
an einem Flugapparat.
Doch
ist der jemals aufgestiegen?
Ikarus
Dann
ging Mück erneut zu den Fliegern,
um segelnd durch die Luft zu tigern
und
zu brechen Hals und Bein
beim Akrobatik-Luft-Verein,
sich
Tod und Teufel sich verschwiegern.
Himmelsbotschaft
Gestern hatte wirklich Glück
unser
lieber, guter Mück.
Es kam zu ihm ein Himmelsgruß
vom
Heiligen Remigius.
Dank ging per E-Mail sofort zurück.
Trimm-tramm
Mück
muß oft den Berg erklimmen,
um am Trimmpfad sich zu trimmen.
Nimmt
mit einen Blumenstrauß
und trägt ihn wieder nach Haus.
Mit
der Belohnung muß es immer stimmen.
Don Quichote
Oft
sitzt Mück auf seinem Pferd,
bewehrt mit Rüstung und auch Schwert.
Schlägt mit falschen Zorngefühlen
gegen
die Flügel der Windmühlen.
Cervantes hat uns so belehrt.
Stimmungsbild
Manchmal geht der Mück auch joggen,
um
nicht nur in der Stube zu hocken,
durch die Wiesen in den Wald,
wo
das laute Jagdhorn schallt.
Im fernen Dörflein läuten Abendglocken.
Mühlradklappern
Aus
romantischem Gefühle
Kaufte Mück eine alte Mühle.
Das
Mühlrad ging schwach.
Trocken war der Bach.
Es
spürte Mück ein merkwürdüg Gequüle.
Lebensresourcen
Hoch
auf dem Berge kannst du sehen
wie große Räder im Wind sich drehen
von
früh bis spät.
Alles für Elektrizität.
So
läßt sich das Glück der Welt erwehen.
Ferngespräch
Mück
hat ein altes Telefon.
Das sorgt für sehr viel Spott und Hohn.
Man
kann den Freund stets sehen,
die Kurbel am Kasten drehen.
Doch
er hört in der Muschel keinen Ton.
Fortbewegung
Mück
kaufte sich ein Automobil
Konstruiert in einem ganz alten Stil.
Er
mußte fest auf der Straße stehn,
um die Anlaßkurbel zu drehn.
Und
nie erreichte er ein Ziel.
Ägyptologie
Mück
sitzt oft an einem Kipptisch
Um am zielgerichtet und prädiktisch
alte
Sprachen zu erlernen,
bei dem Licht von Mond und Sternen.
Was
aber nutzt ihm Altägyptisch?
Karneval
In
den frohen Fastnachtszeiten
läßt der Mück sich gern verleiten
zu
verlassen seine Hütt,
um zu steigen in die Bütt.
Viel
Frohsinn kann er nicht verbreiten.
Poetik
Manchmal beginnt er auch zu schreiben,
denn
wer schreibt, soll länger bleiben.
Doch schon nach wenigen Worten
verschließen sich des Geistes Pforten.
Ist
das ein rechtes Zeitvertreiben?
Bildende Kunst
Mück
kaufte sich eine Staffelei,
versuchte sich in der Malerei,
und
unter seiner Hand verdarben
leider alle schöne Farben.
Die
Bilder wurden zur Klaxelei.
Kunstkritik
Manchmal, mit Leinwand und Pinsel,
besucht er die einsame Insel.
Doch
der Ortsbezug
Ist Lug und Trug
Er
malt nur abstraktes Gedümmsel.
Lottoglück
Mück
war glücklich wie noch nie,
denn er gewann in der Lotterie.
Doch
der Riesengewinn
War schnell dahin.
Mück
ist kein Finanzgenie.
Prost Neujahr
Alljährlich am Heilgen Silvester
trinkt Mück bedenklich viel Trester,
weil
gewöhnlich das alte Jahr
nicht nach seinen Wünschen war.
Nun
hofft er aufs neue Silmester.
Dimpelwahn
Mück
stürmte hinein nach Altenglan.
Die Glocken fingen zu läuten an.
Er
fragte: "Warum?"
"Eija sieh nur, der Drumm!"
In
dem Dorf herrscht schon der Dimpelwahn.
Herzdrücker
Nach
Altenglan kam Mück zum Scherz.
Ihn drückten alle an ihr Herz.
Es
machte Musik, recht doofe,
das Orchester Katstrophe.
Un
die empfand der Mück als Schmerz.
Manöverkritik
Im
Manöver kam Mück nach Baumholder.
Dort war ein mächtig Gepolter.
Mück
wollte haben seine Ruh
und hielt sich beide Ohren zu.
Dann
nahm er Deckung im Wachholder.
Zuhälterei
Er
besaß auch schöne Erotikpuppen,
am Unterleib mit Jungfernschuppen.
Zum
finanziellen Nutzen,
ließ täglich er sie putzen.
Vermietete sie an übende Truppen.
Albernheit
Manchmal geht Mück nach Rammelsbach
und
haust unter einem Gammelsdach.
Er läßt sich verleiten
zu
vielen Albernheiten,
spielt mit Wackepickern Bammelsschach.
Schweinerei
Und
Mück besuchte Konken.
Dort hat es bös gestonken.
Im
Stall die Schweine
hatten steife Beine.
Mück
hat eilig abgewonken.
Kommunikation
Aus
den Wolken, bei Regen und Sturm
hängt er wie ein Tatzelwurm,
schickt in die weite, geduldige Welt
was
diese verdunkelt oder erhellt,
der himmelhohe Fernsehturm.
Bekehrung
Remigius, heißt’s ganz am Rand,
hätt‘
auch in unsrem Kuseler Land
versucht, die Menschen zu bekehren.
Jedoch die Wissenschaftler lehren:
Hier
war Remigius nicht bekannt.
Seereise
Mück
machte sonderbarerweise
auf dem Glan eine Dampferreise.
Doch
bald hing das Schiff
an einem tückischen Riff.
Seefahrt auf dem Glan ist Sch.... .
Trutzburg
Mick
bestieg den hohen Potzberg,
Erkannte ihn als ein Protzwerk.
Angesichts der falschen Mauern
überkam es den Kerl mit Schauern.
Der
Berg bleibt für ihn ein Schmotzzwerg.
Fanschicksal
Zum
Fußball reiste Mück nach München.
Dort wollte der Mob ihn lynchen,
weil
er das Lauterer Teufelrot
dem Bayernvolk zum Anblick bot.
Doch
noch konnt‘ er bayrisch sich tünchen.
Soldatenbraut
In
Kusel steht vor der Kaserne
nach wie vor die helle Laterne,
aber
wie ein böser Wütz
auch ein mächtiges Geschütz.
Lili
Marlen hat das nicht gerne.
Husarentreue
Mück
liebt wie der treue Husar
Manches Mädchen ein ganzes Jahr.
Doch
dann ist’s vorbei
Mit aller Liebelei.
Es
fragen sich beide, wer Schuld wohl war.
Naturtherapie
Aus
dem Garten der Nonne von Bingen,
läßt Mück sich viele Kräuter bringen
geheimnisvoll und zart,
voll
Heilkraft besonderer Art.
So kann er jede Krankheit bezwingen.
Westfalien
Mücks
Tante Betty aus Australien
suchte eifrig das Land Westfalien
bis
an ihr kühles Grab,
obwohl es das Land nicht gab.
Schließlich starb sie in Katalalien.
Die Motte
Seine
liebste Tante Lotte
War dereinst eine emsige Motte.
Sie
knüpfte auf die Hosen
vor allem die der Matrosen
von
der liechtensteinischen Flotte.
Schöne Lieder
Aus
Berlin kam Tante Frieda.
Die sang so wunderschöne Lieda
Doch
heuer im März
überfiel sie ein Schmerz.
Mit
einem prächtigen Knaben kam sie nieda.
Trusel
Mück
hat noch eine Tante in Kusel,
eine quatschige Dame mit Namen Trusel.
Schnatterattadat
Durch
die ganze Stadt.
Ihm geht auf den Geist das endlos Geschmusel.
Emanzipation
Mücks
liebe Frau war eine Biene
Und trug natürlich den Namen Mückine.
Zusammen aber trugen sie
Mitten im Namen ein großes Ü.
Mück
und Mückine sind dann MickÜne.
Schlagerwettbewerb
Mück
kippt manchmal einen Korn
und singt dann so wie Gildo Horn:
Piep,
piep, piep! Piep, pieß, piep!
Susanne hab ich besonders lieb.
Mückine wird dann grün vor Zorn.
Nachkommenschaft
Aber
als Baby kannten wir schon
Mücks jetzt groß mißratenen Sohn.
Der
reist um die Welt
Ganz ohne Geld,
bringt den Vater um Haus und Lohn.
Schleichwerbung
Mit
seinem Sohn machte Mück Reklame.
Vert-I-Ko war dessen Name.
So
stand es auch auf dem Schild,
das Mück auf der Messe in Händen hielt.
Alle sagten barsch: "Du bist Mück, der lahme ..... !
Fußballhund
Mück
hatte einen fetten Hund.
Der fraß sich langsam fußballrund.
Der
Fußballverein
kaufte ihn ein
und
schoß mit dem Mops die Tabelle gesund.
Der Spießer
Tag
für Tag gibt’s Brot und Wurst,
Ein Fläschchen Wein auch für den Durst.
Dann
Mund und Augen zu.
Mück hat seine Ruh,
Nur
vorm lieben Gott noch ein bißchen Furcht.
Lehmgepapp
In
Sobernheim da kannst du spitzen
In Felkes Zaun durch manche Ritzen.
Ist’s
vielleicht schön,
was Mück kann sehn,
wenn
alle im braunem Lehmpapp sitzen?
Züpfelmütze
Mück
hängt seine Züpfelmütze
oben auf die Güpfelstütze
Laß
es rängen,
wie es will zängen.
Die
holt jetzt bald die Tüpfelwütze.
Trinkspruch
Freiheit, Frohsinn, langes Leben
darauf möchte Mück einen heben.
Doch
Mohammed
sein Prophet
verdammte ihm den Saft der Reben.
Großwildjagd
Mit
Jäger und Askari
Wollte Mück in Afrikari
einen
großen Tiger schießen.
Konnte er finden diesen?
Nix
mit heia, heia Safari!
Tödliche Jagd
Er
reiste dann nach Indien,
um den Tiger zu findien.
Der
wollte den Mück zerreißen
Und ihm den Kopf abbeißen.
Schnell mußte Mück verschwindien.
Walzertraum
Einmal zog Mück nach Wien,
dorthin wo Walzerträume bliehen.
Wollt
durch sich fragen nach Johann Strauß,
doch die Gefragten lachten ihn aus.
Enttäuschung ließ ihn heimwärts ziehen.
Touristenplage
Vor
der weißen, milchigen See
schimmern Häuser wie firniger Schnee.
Und
in heißen Sommertagen
Muß die Stadt Tourismus ertragen,
Snkt
Martin auf der Insel Ré.
Bagno
Sankt
Martin, hieß es zu früheren Zeiten,
sollten die Menschen besser meiden.
Gefangene mußten mit Höllenqualen
ihr
freies Denken bitter bezahlen,
Und nicht selten den Tod erleiden.
Sommeridylle
Sankt
Clemens auf der Insel Ré
Kennt nicht Winter, Eis und Schnee,
dafür
weißen Dünensand,
einen weiten Meeresstrand
und
die endlos weite See.
Forschers Leid
Für
jeden, der rings um Kusel wohnt,
versteckt sich die Sonne hinter dem Mond.
Mück
will auch das Schauspiel verfolgen,
doch am Himmel türmen sich die Wolken.
So
werden Forscher oft belohnt.
Pflanzenwelt
In
Mücks kleinem Schrebergarten
Wachsen tausend Pflanzenarten.
Er
bewundert jedes Blütchen
von Akelei bis Zirkelhütchen.
Vernichtet die unliebsamen Sparten.
Wettervorhersage
Ein
schöner warmer Sommerregen
Bringt dem Bauern Freud und Segen.
Nun
hat der Mond einen schönen Hof.
Dazu Mück: "Das find ich doof.
Man
sollt sich hin zum Schlafen legen.
Urteil der Jugend
Mück
fand in der Jugend alles wichtig
und urteilte schnell über falsch und richtig.
Doch
mit den Jahren
hat er erfahren:
So
manches ist doch null und nichtig.
Struwwelpeter
Er
ist arg ein garstiger Wicht,
denn seine Haare kämmt er nicht.
Mück
nimmt’s gelassen.
Er kann ihn nicht hassen.
Über
den kommt nie das Weltgericht.
Weihnachtszeit
In
früheren Jahren war die lange Zeit
von Weihnacht zu Weihnacht eine Ewigkeit.
Die
Jahre verrinnen.
Mück beginnt zu sinnen:
Übers
ganze Jahr ist heut Weihnacht nicht weit.
Heiliger Abend
Vom
Himmel fällt Schnee in dicken Flocken.
Im Turme läuten die Festtagsglocken.
Mück
mit ondulierten Locken
erblickt Krawatten und Socken
und
bleibt stur am Christbaum hocken.
Die Zeitung
Neuigkeiten auf zwanzig Seiten
sind
nicht immer Freundlichkeiten.
Vielleicht ist’s Mücks Wesen,
am
liebsten zu lesen
von roher Gewalt und der anderen Leiden.
Krieg und Sieg
Der
Kampf ist beendet. Nun wiege
ab den Sinn vom Ende der Kriege.
Bleibt die bedenkliche Frage
um
Sieg und Niederlage.
Kennt ein Gewinner wirkliche Siege?
Wurstmarkt
Mück
Pitschemann begehrte Einlaß
in dem riesengroßen Weinfaß
auf
dem Markt der Wurst.
Trank viel über den Durst.
Und
bald im Kittchen dreinsaß.
Bodensee
Daß
ich im tiefen Bodensee
manchmal auf dem Boden steh,
ergibt für Mück den Beweis,
daß
ich auf dünnes Eis
oft leichtfertig mit meinem Rodel geh.
Löwenzahn
Ein
Samenlicht vom Löwenzahn
geriet auf eine Mövenbahn.
Und
das Verirrte,
total Verwirrte
kam
zurück in einem Stövenkahn.
Der Bauer
Mück
traf täglich einen Bauern
an dessen langen Gartenmauern.
Der
pflegte nicht viel zu sagen,
erging sich vor allem in Klagen:
Politik wird die ganze Welt versauern.
Sonnenbrand
Mück
reiste in ein exotisches Land,
befürchtete schrecklichen Sonnenbrand.
Er
baute sorgsam vor,
behütete sich wie ein Mohr,
verhüllte sich in ein langes, weißes Gewand.
Ziegentransport
Seit
dem Bau der Eisenbahn
fingen die Mücks zu reisen an
mit
großem Vergnügen
in gemütlichen Zügen.
Und
die Schwaben hängten noch Geißen dran.
Glanvieh
Auch
am schönen Flüßchen Glan
fuhr früher eine Eisenbahn.
Geißen hängte man nicht dahinter,
sondern schöne Glantalrinder.
Die
fingen laut zu blöken an.
Glantalsport
Heut
fahren am Glan auf den Schienen
nur noch wunderbare Draisinen.
Stammtischgenosse oder Vandale,
alle
treten in die Pedale,
wie der forsche Galan mit seiner Biene.
Merde
Mück
fuhr auch auf französische Erde,
und wer ihn sah, der sagte:"Merde".
Gelassen sprach Mück:
"Die
wünschen mir Glück.
Ich hab’ keinen Anlaß zur Beschwerde!"
Matrosenbraut
Ersatz für das tote Mütterlein fand
das
Mädchen an Biscayas Strand.
Mück war Matrose
in
schwarzblauer Hose.
Er hielt das Mädchen nicht nur an der Hand.
Kübelbahn
Beim
Fahren mit der Kübelbahn
ist Fahrer Mück oft übel dran.
Er
darf sich nicht wehren
und nicht beschweren
bei
jedem Transport von Zübelzahn.
Vorweihnachtszeit
Nun
hält ein riesiger Zümpelstern
von Mückens Seele Gerümpel fern.
Doch
großes Besinnen,
Gedanken neu beginnen?
Mück
hört allein das Gepümpel gern.
Luftschloß
Mück
lebte in einem Schloß aus Luft
ringsum betörender Blütenduft
bis
dann irgendwann
es heftig zu regnen begann.
Nun
haust Mück in einer Matratzengruft.
Stubentiger
Im
Kampf mit einem Stubentiger
Blieb leider Mück nur zweiter Sieger.
Und
er sprach ohne Grimm:
"Das ist nicht schlimm,
ich
bin ein fairer Unterlieger!"
Seewinter
Verwandelt hat sich unser See
in
eine Wüste aus Eis und Schnee.
Und die Enten watscheln,
gaukeln und gatscheln,
spüren Schmerz an jedem Zeh.
Feuerwehr
Mück
liebt das Spritzen mit Wasser sehr.
Er geht deshalb zur Feuerwehr
Und
lernt allerwegen
dicke Schläuche zu legen.
Er
aber will löschen ein Flammenmeer.
Faules Füllen
Der
Bauer will Mück sein Füll’ verkaufen,
denn das Miststück will nicht laufen,
erst
recht will’s nicht traben.
Auch Mück will’s nicht haben,
kann
deshalb das bißchen Geld versaufen.
Morgenstern
Da
leuchtet für Gott den guten Herrn
der große, helle Morgenstern.
Aber
auch für dich!
Und auch für mich!
Bleiben uns auch die Sorgen fern?
Helios
Mück
genießt täglich voll Wonne
die gelinde Abendsonne.
Mit
ihrem milden Schein
dringt sie in jedes Herze ein,
bei
Diogenes auch in die runde Tonne.
Kartoffelgeschichte
Kartoffeln ergeben besonderen Sinn,
denn
Mück ist einmal draußen und einmal drin.
Machts wie eure Ahnen.
Mit
Sorgfalt beginnt zu planen,
und lauft geradewegs zu euren Zielen hin.
Computerman
Mück
der rücksichtslose Bruder,
sitzt stundenlang stets am Computer,
behandelt den genau
wie
seine liebe Frau:
"Nichts geht mehr du saudummes Luder"
Molterweine
Mück
hat inzwischen Polterbeine.
Stößt immerzu an Stolpersteine
auf
allen seinen Pfaden.
Um sich zu hüten vor Schaden,
trinkt er die süffigen Molterweine.
Sonnenbad
Wenn
manchmal helles Sonnenlicht
An grauen Tagen durch Wolken sticht,
legt
sich Mück an der hohen Hecke
zum Sonnenbad auf eine Decke
und
tobt auf den falschen Wetterbericht.
Fortbewegung
Seinen Kreislauf in Ordnung zu bringen
muß
Mück sich auf ein Fahrrad schwingen.
Nur guter Mut,
Bewegung tut gut!
So
strampelt er von Kusel nach Bingen.
Abendlied
Am
Abend wird die Welt sehr stille.
Zum tiefen Schlaf schluckt Mück eine Pille,
vergißt des Tages harten Lauf,
seinen kranken Nachbarn auch.
Und
das sei Gottes fester Wille?
Heimatkunde
Mück
beginnt nun zu berichten
über pfälzische Geschichten.
Was
einstens nur Legende war,
erklärt er immerzu für wahr
und
fängt noch an hinzu zu dichten.
Heimatlied
Der
prächtige Jäger aus Kurpfalz
streut auf der großen Jagd nur Salz
auf
die Pritschen der Hasen,
die dann in große Hörner blasen
für’s
Liederbuch mit sehr viel Schmalz.
Jägers Freud
Ein
Schwerenöter jedenfalls
war dieser Jäger aus Kurpfalz.
Er
machte Jagd auf Frauen
mehr als auf wilde Sauen
und
trieb mit ihnen lustige Balz.
Orientierung
Auch
Odysseus der Verwirrte
sich nach Kusel einst verirrte.
Entgegen der Dichtung
fand
er hier wieder Richtung
nach dem Besuch bei einem Kneipenwirte.
Wolkenpolitik
Einst
saß Wotan auf einer Wolke,
widmete sich dem deutschen Volke
mit
Donner und Blitz.
Das war ein Witz,
glich
ein bißchen geronnener Moke.
Kaisers Pech
So
wollt‘ einmal in seinem Leben
Karl der Große nach Kusel streben,
um zu
sehen das Festungswerk
unserer großen Burg Lichtenberg.
Die
hat’s damals noch nicht gegeben.
Totenlager
Friederich der Kaiser Rotbart
kam
zu uns auf eigene Art.
Für’s zweite Leben hat er wollen
im
Potzberg graben einen Stollen.
Ward dennoch im Kyffhäuser aufgebahrt.
Ärgernis
Gerlach, aus Veldenz Haus ein Sproß,
baute
ein großes, festes Schloß
dicht neben die Remigiuszelle.
Für
den Ärger wurde das die Quelle,
der auf Ewigkeiten die Mönche verdroß.
Gewissenlosigkeit
Gerlach baute, der gerissene Hund,
auch
Lichtenberg auf fremden Grund,
ebenso, wir wissen das noch heute,
zum
Ärger dieser Klosterleute.
Die schrien sich heißer die Kehle und wund.
Abrißverfügung
Kaiser Friedrich, sollt ihr wissen,
hätt‘
Lichtenberg gern abgerissen.
Er schickte entsprechende Boten.
Graf
Gerlach fluchte nach Noten:
"Der Kaiser soll mich kreuzweis küssen!"
Flammenmeer
Soll
man Franzosen heut noch verdammen?
Wir kommen in Freundschaft mit ihnen zusammen.
Von
einst die falschen Assignaten
waren nicht so gut geraten.
Drum
setzten sie ganz Kusel in Flammen.
Träumereien
Napoleon, Kaiser der Franzosen
trug
am liebsten rote Hosen,
hatte große Menschheitsträume
errichtete auch Freiheitsbäume,
schenkte den Mädchen bunte Rosen.
Schönheiten
Ludwig ließ malen die schönsten Frauen,
um
sie immer wieder anzuschauen.
Der König hatte hier kein Glück.
Er
wies die Kuselinen zurück,
wollt‘ sich an ihnen nicht erbauen.
Krötentreue
Mück
hat manchmal seine Nöte
Mit dem alten Meister Goethe.
Der
konnte alle Frauen lieben,
doch keiner ist er treu geblieben
nur
Christiane, dieser Kröte.
Ideale
Doch
bei Meister Friedrich Schiller
wird bereits ein wenig stiller.
Doch
er erfreut sich allermalen
an dieses Dichters Idealen.
Er
nennt ihn gern "Tyrannenkiller".
Revoluzzer
Wie
sie endete wissen wir schon,
die kleine pfälzische Revolution.
In
Kusel zog die Jugend aus,
aber Ältere blieben zu Haus
und
ernteten dafür Spott und Hohn.
Altes Glück
Mancher Mensch schaut sinnend zurück
und
trauert um verlorenes Glück.
Er darf sich wenden und winden,
wird
es nicht wieder finden.
Genau so geht es unserem Mück.
Sonnenuntergang
Du
gehst auf weichen Wiesenmatten
immer hinter deinem langen Schatten
auf
dem Weg nach Osten.
Die Gelenke rosten,
du
spürst auch die Gedanken ermatten.
Herr Walter
Herr
Walter saß auf einem Stein.
Es fielen ihm herrliche Verse ein.
Tandaradei, tandaradei!
Mukurimakei! Mukurimakei!
Mück
läßt besser das Reimen sein.
Arztbesuch
Keiner sitzt mit Jammern und Gewimmer
Gern
beim Arzt im Wartezimmer.
"Der macht‘s auch nicht besser,
bringt dich höchstens unters Messer."
Mücks
Zustand wird so immer schlimmer.
Seemannsende
Mück
kommt mit seinem Segelboot
Auf hoher See in große Not.
Das
Boot beginnt zu sinken.
Mück muß leider ertrinken,
erleidet einen nassen Tod.